Mein Name ist Nguyên Thi Thiêt und ich komme aus Vietnam.

Im Kindesalter von drei Jahren, und bedingt durch eine Krankheit, wurden meine Beine hüftabwärts gelähmt, gekrümmt und deformiert.
Zur Heilung der gelähmten Beine kam ich als Jugendliche ohne Begleitung von Familienangehörigen nach Deutschland.

In den folgenden Monaten und Jahren, in Folge verschiedener Operationen, war ich ans Bett gefesselt und da ich außer der vietnamesische Muttersprache keine andere Fremdsprache kannte, hatte ich genügend Zeit die Verhaltensweisen, Gestik und Mimik  der Menschen um mich herum, wie Pflegepersonal, Ärzte, Patienten, Reinig-ungspersonal, Besucher der Patienten, zu beobachten.

Dabei entstanden bei mir die Fragen wie: Warum gibt es so verschiedenartige Menschen, wie groß, klein, dick, dünn, schön, unschön, arm, reich … und warum bin ich so wie ich bin? 

Während des monatelange Hospitalaufenthalts tauchten weitere Fragen auf:

Was möchte ich können? 

Was möchte ich haben? 

 

Die Fragen motivierten mich als Erstes diedeutsche Sprache zu lernen. So hielt ich immer einen Zettel und Stift bereit. Sobald jemand des Pflegepersonals zu mir kam, zeigte ich die Gegenstände im Raum und bat sie diese in deutsch aufzuschreiben. Nach einige Zeit konnte ich in deutsch sagen, was ich haben möchte, wie z.B. vietnamesisches Essen, Reis und Gemüse anstatt täglich mittags Kartoffeln und abends schwarzes Brot. 

Mein Wunsch konnte von seiten des Hospitals aus organisatorischen Gründen nicht erfüllt werden. Da ich schwarzes Brot nicht essen wollte, konnte ich an manchen Tagen vor Hunger nicht einschlafen. So dachte ich an Leckereien, die ich in meiner Heimat gegessen habe. Mein Denken daran war so intensiv, dass ich den Geschmack des Essens in meinem Mund spürte und dabei auch satt wurde. Diese Erfahrung mit der Vorstellungskraft und deren Wirkung war mir zum damaligem Zeitpunkt nicht bewusst.

 

Nach mehrfachen Operationen an den Hüften, Knien und Füßen konnte ich mich mit Hilfe von Prothesen und Stöcken  fortbewegen. 
Die Frage, wie ich meine Beine noch mehr mobilisieren könnte, führte mich zu alternativen Heilmethoden. So lernte ich die japanische Heilmethode Jin Shin Jyutsu, das chinesische TCM und  die vietnamesische Multi-Reflexologie VinaMa kennen. 
Die VinaMa zeigt mir nicht nur wie ich meine Beine stärken konnte, sondern erklärte es mir auch  in ihrer Theorie durch die Anwendung der Naturgesetze und durch Sprichwörter  wie zum Beispiel „Energie folgt der Aufmerksamkeit“. Um meine Beine zu aktivieren, massierte ich 30 Sekunden meinen Mund (siehe Diagramm 1).  Die Heilenergie floss zu den Beinen aber am Mund wurde dies durch Massage aktiviert. Täglich bekam mein Mund Aufmerksamkeit durch diese Massage und die Funktion des Mundes ist ja Geschmacksinn und Kommunikation. Der geniale Nebeneffekt dabei war, das mein Geschmacksinn sich in vielen Bereichen positiv verändert hat. Zum Beispiel began ich mich geschmackvoll in der Farb- und Formzusammenstellung zu kleiden. 

In der Kommunikation veränderte sich meine Wortwahl.  Anstatt „mir geht es schlecht“ zu sagen, änderte ich es in  „mir geht es nicht gut“ denn so erhöhe ich durch die positive Wortwahl meine Energie. Nach dem Prinzip „Energie folgt der Aufmerksamkeit“,  wird das worauf wir fokussieren immer stärker. 

Nach diesem Prinzip können wir unsere Sinneswahrnehmungen, wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen aktivieren. Zum Beispiel können wir das Auge täglich 30 Sekunden massieren und erhalten dadurch die Funktion der Augen für gutes Sehen. Der geniale Nebeneffekt ist, das Ansehen, Einsehen, Klarsehen, Hellsehen - alle Eigenschaften mit Sehen - dadurch gleichzeitig entwickelt werden. Die gleiche Handhabung gilt beim Riechen. Die Funktion der Nase ist Atmen und Riechen und bei täglicher Massage der Nase entwickelt der Anwender zum Einen einen guten Riecher und er hat immer die Nase vorn und ist erfolgreich. Diese Beispiele liessen sich fortsetzen.


Durch die Multi-Reflektion reflektieren die Beine u.a. auch auf den Hinterkopf. Als ich am Hinterkopf (siehe Diagramm 2) meine Beine aktivierte entsprach das der Redewendung „Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen“. Dabei erinnere ich mich wieder wer ich bin und warum ich hier bin. 

Bezogen auf das Spirituelle und das Materielle ist es meines Erachtens so, dass wir sowohl materielle als auch spirituelle Wesen sind. Wir leben hier in einer materiellen Welt, die nach den Regeln der Naturgesetze funktioniert.

Das Karma-Gesetz von Ursache und Wirkung, kann nicht nur auf Geld angewendet werden. Es gilt für Liebe, Freundschaft, Unterstützung und all die Dinge die wir gesellschaftlich austauschen. Wenn wir diese soziale Währung nutzen, um anderen zu geben, werden wir reichlich dafür belohnt. Je mehr Liebe Menschen innerhalb einer Gesellschaft geben, desto mehr Liebe wird mit anderen geteilt und wird weiterhin wachsen.  

Um in der materiellen Welt phantastisch leben zu können, stelle ich mir immer wieder folgende Fragen:

Was ist das Wichtigste im Leben? 

Was will ich im Leben? 

Welche Qualität soll mein Leben haben? 

Was macht mir Spaß? 

Welche Gedanken machen mir Freude? 

Welche Gefühle machen mir Freude? 

Was macht mich frei? 


Was bringt mir inneren Frieden? 


Was sind meine Herzenswünsche? 

Was macht mir Freude? 

Was haben andere Menschen davon, dass es mich gibt?

 

Dadurch lerne ich die Leichtigkeit des Spirituellen in die Schwere des Materiellen zu bringen.